SOLIDARITIES

7 Dec 2024 – 11 Jan 2025
Eröffnung / Opening: 6 Dec, 19:00
Potemka Contemporary Art, Leipzig

The SOLIDARITIES research project arose from thinking about perspectives after the Anthropocene – the “age of humankind”. For most of this time, humans have regarded themselves as the highest creation. In view of man-made climate change and the exploitation of the Earth’s habitat, it has become urgent to rethink the form of coexistence with other, non-human living beings. What can humans learn from the sustainable lifestyles of algae?

Some microalgae are surprisingly robust against environmental influences, they are adaptable and rich in nutrients. And they often form symbiotic relationships with other species. In the exhibition, several video loops show the nonbinary performer Mori Obscurus lovingly approaching microalgae and their habitat. Wearing a costume by fashion designer Kerima Elfaza, he guides visitors through a microalgae farm. The hybrid creature Zoé talks about the superpowers of algae and their harmonious communities. Spirulina cultures bubble meditatively.

According to the Endosymbiosis theory of the American biologist Lynn Margulis, the evolution of life on earth is essentially characterized by symbiotic life forms. This view calls into question the uniqueness of humans. The post-humanist perspective questions the hierarchy of living beings and a human-centered subjectivity. At the same time the concept of an identity based on segregation becomes questionable. Fluidity and ambiguity are the values of the Post-Anthropocene. SOLIDARITIES is a proposal to rethink human identity and subjectivity as well as our relationship to our habitat through the perspective of solidarity between species.

Die Forschungsarbeit SOLIDARITIES entstand aus dem Nachdenken über Perspektiven nach dem Anthropozän – dem „Zeitalter des Menschen“. Die meiste Zeit hat sich der Mensch als höchste Schöpfung betrachtet. Angesichts des menschengemachten Klimawandels und der Ausbeutung des Lebensraumes Erde ist es dringlich geworden, die Form des Zusammenlebens mit anderen, nichtmenschlichen Lebewesen zu überdenken. Was kann der Mensch von den nachhaltigen Lebensweisen der Algen lernen?

Manche Mikroalgen sind überraschend robust gegenüber Umwelteinflüssen, sie sind anpassungsfähig und nährstoffreich. Und sie gehen oft Symbiosen mit anderen Arten ein. In der Ausstellung zeigen mehrere Videoschleifen den nichtbinären Performer Mori Obscurus bei der liebevollen Annäherung an Mikroalgen und ihren Lebensraum. In einem Kostüm der Modedesignerin Kerima Elfaza führt er durch eine Mikroalgenfarm. Das hybride Wesen Zoé berichtet von den Superkräften der Algen und ihren harmonischen Lebensgemeinschaften. Spirulina-Kulturen blubbern meditativ vor sich hin.

Nach der Endosymbiontentheorie der US-amerikanischen Biologin Lynn Margulis ist die Evolution des irdischen Lebens wesentlich von symbiotischen Lebensformen geprägt. Dieser Blick stellt die Einzigartigkeit des Menschen in Frage. Die posthumanistische Perspektive hinterfragt die Hierarchie der Lebewesen sowie eine menschenzentrierte Subjektivität. Gleichzeitig wird das Konzept einer auf Abgrenzung basierenden Identität fragwürdig. Fluidität und Mehrdeutigkeit sind die Werte des Post-Anthropozäns. SOLIDARITIES ist der Vorschlag, Identität und Subjektivität des Menschen sowie sein Verhältnis zum Lebensraum durch die Perspektive einer Solidarität zwischen den Arten neu zu denken.

Potemka Contemporary Art
Aurelienstraße 41
04177 Leipzig

Geöffnet / Open: Mi–Sa / Wed–Sat, 13–18:00
und nach Vereinbarung / and by appointment
Weihnachtspause / Christmas break: 22.12.2024–2.1.2025

Gefördert durch / Funding by:
NEUSTARTplus-Stipendium der Stiftung Kunstfonds / NEUSTART KULTUR der BKM
&
in circuit-Residenzstipendium, Kunsthof NIA